Die Festung an der Stelle des Schlosses wurde bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts erbaut, aber erst 1562, als König Maximilian hier übernachtete, wurde sie zu einem wichtigen Teil der Geschichte. Nach dem verheerenden 30-jährigen Krieg wurde die Festung in eine Burg umgewandelt. Vom ursprünglichen Gebäude sind nur noch drei Räume im Erdgeschoss erhalten. Sein heutiges Aussehen erhielt es jedoch erst 1750. Damals entstand der dreiflügelige Grundriss des Schlosses. Im Jahr 1822 erwarb Fürst Rohan, später Graf Nostic-Rheinek, die Herrschaft Štiřín mit dem Schloss. Unter ihm fanden weitere bauliche Eingriffe statt. František Ringhoffer aus dem nahe gelegenen Kamenice kaufte das Schloss 1870 und seine Familie besaß es bis zum Revolutionsjahr 1945.
Anfang der 1950er Jahre gehörte das Gebäude dem damaligen Bildungsministerium, und das Schloss wurde für die Ausbildung und Erholung von ROH-Mitgliedern genutzt. Zwischen 1985 und 2007 wurden das Schloss und der Park umfassend instand gesetzt und renoviert mit dem Ziel, ein Hotel, eine Konferenz- und Kultureinrichtung mit der Möglichkeit zu Sport und Entspannung zu schaffen. Im Jahr 1995 gründete das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Tschechischen Republik das Hotel Zámek Štiřín, eine Beitragsorganisation.
Die Schlosskapelle
Die prächtige Schlosskapelle aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat ein Kuppelgewölbe mit Fresken der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau Maria und Figuren der Evangelisten, mit Heiligenfresken in den Rahmen zwischen den ornamentalen Verzierungen der Wände; das Werk wird dem italienischen Maler G. Doveri zugeschrieben. Der Hauptaltar im Barockstil mit venezianischen Spiegeln trägt auf seiner Tuba die Embleme der Allianz Salm (zwei Lachse im Sprung) und Sternberg (achtzackiger Stern) mit der Jahreszahl 1775.
Der Schlosspark
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde auf Schloss Štiřín durch einen umfangreichen Barockumbau ein Park mit einem Gewächshaus angelegt. Der Grundstein für die heutige Landschaftskomposition wurde Ende des 19. Jahrhunderts gelegt, in den Jahren, als das Anwesen im Besitz der Familie Rinhoffer war. Im Jahr 1985 begann eine gezielte und fachgerechte konservatorische Restaurierung des damals zwölf Hektar großen Schlossparks, der heute zu den führenden historischen Gärten und Parks in der Tschechischen Republik zählt. Das Beispiel des Schlossparks von Štířín zeigt, wie neue Elemente sehr sensibel in die ursprüngliche Komposition eingefügt werden können, ohne dass der Denkmalwert der Anlage beeinträchtigt wird.
Arminia-Haus
Das Arminiushaus ist ein Gebäude aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das auf den Fundamenten eines Bauernhofs aus dem 15. Jahrhundert neben der Burg von Štřín errichtet wurde, zu dem auch eine Brauerei mit Hopfen- und Mühlenhaus, ein Schafstall, eine Ziegelei und eine Schmiede gehörten.